Business as usual!
Day 5 in Ruanda
Guten Morgen – KIWUSEE!
Nicht nur für Frühaufsteher eine Wucht, dieser Ausblick auf den Kiwusee. Erst ein wenig Social-Media auf Balkon und Couch, dann beim Frühstück nochmal ein wenig coffeekult-Business. Die Bestellungen/ die Röstung/ Abrechnungen in Innsbruck, alles das muss natürlich auch im Auge behalten werden, aber dafür sorgt zusätzlich ja das starke coffeekult-Team mit viel Power in Innsbruck.
Dafür, zwischendurch und somit hier auch hochoffiziell, schon einmal ein rieeeeeeesen DANKE an euch daheim!
Wir können aber alle beruhigen: coffeekult ist wegen KAFFEE hier und nicht für den Ausblick und wir denken natürlich ganz fest an alle und würden JEDEM EINZELNEN auch diesen Ausblick gönnen 🙂

Beautykur für Kaffeebohnen
Nach dem Frühstück geht es erstmal zur KAPAKAMA DRY MILL, die rund eine Stunde Autofahrt entfernt ist. Hier werden die Rohkaffeebohnen verschiedenster Kooperativen geschält und nach Qualitäten sortiert. Die Hallen sind heute gespenstisch leer, aber das hat natürlich auch seine Richtigkeit und Grund.
Da gerade Erntezeit ist, ist natürlich auf den Kooperativen etwas mehr los. Erst Mitte Mai sind diese Hallen dann voll und der Rohkaffee wird von vielen fleißigen Händen weiterverarbeitet. Und einer gewaltigen MASCHINE!
Diese riesige Maschine ist im Prinzip ein Sortiergerät: Erst werden Fremdgegenstände aus den Kaffeebohnen entfernt, dann das Pergamino, also jenes Pergamenthäutchen der Kaffeekirsche, das als eine sehr dünne Schicht die Kaffeebohne schützend umschließt. Dann wird wieder weiter nach Größe und Gewicht sortiert.
Für die Kooperativen ist das eine unglaubliche Arbeitserleichterung.
Da heute die Arbeiter beim coffeekult-Besuch nicht viel zu tun haben, geht sich ein „Big Smile“-Foto aus. Diese JUNGS gehören auch einmal mit ihrem großen und ansteckendem Lächeln vor die Kamera geholt! Falls wir es bisher noch zu wenig betont haben: Genau diese Leute sind es, wo die Tasse Kaffee beginnt! Es ist wie bei einer Uhr und den Zahnrädern.
Die ganz kleinen bringen die großen Räder erst zum Drehen, also nie auf jene vergessen, die vermeintlich „unten stehen“, denn sie sind die wahren Heldinnen und Helden!






Mit Hand und Herz
Nicht nur die große Maschine macht ihre Arbeiten, sondern auch viele helfende Hände in der oberen Halle der Kapakama Dry Mill. Hier wird normalerweise händisch aussortiert, mit hunderten Händen und tausenden Fingern. Die Ruhe hier, aufgrund der gerade stattfinden Erntezeit auf den Kooperativen, ist etwas gespenstisch, denn die Halle ist wirklich sehr groß. Aber wie schon erwähnt, bald geht es richtig los!
Was coffeekult besonders gefällt: es wird inklusiv gearbeitet! Auch Menschen mit Behinderung finden hier ihren Platz, was in Europa oft nicht selbstverständlich ist und in Ruanda noch weniger.
In der Halle gibt es eine eigene Rollstuhlrampe!
Außerdem ist jede Art von Diskriminierung verboten, Kinderarbeit und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz sind ebenfalls strengstens untersagt! Das steht nicht irgendwo klein geschrieben in Abkommen oder Infobroschüren, sondern direkt am Eingang zur Dry Mill, für jeden sichtbar!
Auch wir Kaffeerösterinnen und -Röster und natürlich alle Kundinnen und Kunden haben dahingehend eine Verantwortung zu tragen. Es nützt der beste Kaffee nichts, wenn die sozialen Grundvoraussetzungen nicht gegebene sind. Es bringt die beste Bezahlung der Bäuerinnen und Bauern nichts, wenn keine MENSCHLICHKEIT vorherrscht!
Was macht coffeekult noch einmal in Ruanda? GENAU: nicht nur – auf gut tirolerisch gesagt – „herumgschafteln“, also sich einmischen, sondern den vielen hart arbeitenden Menschen direkt AN DER KAFFEEBOHNE auf Augenhöhe begegnen und natürlich aber auch den Arbeitgeberinnen und Arbeitergeber auf die Finger schauen, für ein gutes Miteinander und Fairness!

Schlürfen, bis der Arzt kommt!
Dieser eckige und hohe Kasten-Tisch sieht etwas seltsam aus, ist aber in allen kaffeeverarbeitenden Betrieben anzutreffen. Das ist die „Cupping Station“ und hier wird geschlürft was das Zeug hält. Die Händlerinnen und Händler wollen vor Ort immer sofort die verschieden aufbereiteten Bohnen und Varietäten verkosten.
Dazu wird eben ein „Cupping“ durchgeführt, eine professionelle Bewertung von Kaffee. Mit einem großen und tieferen Löffel schlürft man dann recht laut frisch aufgebrühten Kaffee und spuckt ihn wieder aus. Das ist eigentlich das, was Laien als erstes bemerken, aber natürlich ist das viel komplizierter.


Gib GUMMI!
Eine Kaffeereise ist spannend, nicht nur wegen wilder Bootsfahrten, wie im Blogbeitrag von DAY 3, sondern auch so manche Autofahrt.
Auf der Rückreise nach Kigali, Dauer ca. 3 Stunden, gibt es gewaltige Ausblicke, aber auch Einblicke. Einblicke in Form von Löchern in den Straßen und in diesem sehr hügeligen Land geht es einmal hinauf und dann wieder hinab, das hält natürlich keine Bremse lange aus und so hat unsere Autobremse dann ein wenig gekeucht und gequalmt…….
Aber nach einem kurzen Stopp und Ruhepause, konnten wir dann wieder gechillt weiterfahren. coffeekult mag leichten Rauch, aber nur wenn er mit Kaffee zusammenhängt. Also in jenem kurzen Moment der Kaffeeröstung, wenn man bei der Trommelröstung die frrrrisch gerösteten Kaffeebohnen zum Auskühlen in den Behälter herauspurzeln lässt. Rauch, verbunden mit wunderbarem Kaffeeduft 🙂
Coffee , coffee, coffee please! Aber dringend
Drei Stunden Autofahrt und eine kleine Pannen-Pause, da tut man sich dann fast selbst schon ein wenig Leid, denn eines fehlt coffeekult natürlich ganz dringend: KAFFEE.
Den gibt es kurz vor Kigali wieder bei Stafford Coffee. Dieser ist auch dringend notwendig, denn die Fahrt bei großteils offenem Fenster, bringt immer wieder einmal aufgewirbelten Sand ins Auto und damit in den Mund. Berühren sich die Zähne, spürt man oftmals ein Knirschen der reibenden Mini-Sandkörnern. Kaffee ist dagegen eine tolle Medizin!
Apropos Sand: Der Boden ist hier meist ROT, also Lehmboden. Bei Regen färben sich die kleinen Sturzbäche entlang der Straßen rötlich ein, ein wunderbares Farbspiel.
Und was uns auch noch aufgefallen, was uns bei der Hinfahrt völlig entgangen ist:
Dieser wunderschöne und hippe coffee-bike-Tisch bei Stafford Coffee!
SCHAUT EUCH DAS FOTO EINMAL GENAUER AN: Wem kommt das noch bekannt vor, hat das schon mal wer in Innsbruck irgendwo gesehen?
Die erste aufmerksame Leserin oder der erste aufmerksame Leser, der uns das beantworten kann, kann sich eine Packung coffeekult-Kaffee aus Ruanda bei uns abholen. Sichtungs-Hinweis mit Beschreibung bitte direkt per Mail an: info@coffeekult.com

Zurück in Ruandas Hauptstadt Kigali dürfen wir wieder einmal GESCHICHTE erleben!
Wir checken im Hôtel des Mille Collines ein. Noch nie davon gehört? Doch – ganz bestimmt, denn viele kennen es aus dem weltbekannten Film „HOTEL RUANDA“
Eine mehr als bewegende Geschichte lässt uns in diesem Land wieder einmal einen Blick in die Seele zu. Wir sind demütig, angesichts von „kühlen Informationen“ über das Hôtel des Mille Collines, die auf Wikipedia nachgelesen werden können….
PRIVACY PLEASSE!
Dieser heutige Abend gehört uns. Josias und seine bezaubernde Familie lassen uns an ihrem Leben teilhaben, bei gutem Essen, netten Gesprächen und ruandischem Lebensgefühl.
Über alles müssen wir auch nicht schreiben! 😉